Eine Trauerrede zu halten, fällt umso schwerer, je näher Sie dem verstorbenen Menschen stehen. Doch auch wenn der Schmerz über den Verlust noch so groß ist, sollten Sie es auf sich nehmen, anlässlich der Trauerfeier, Beerdigung oder Beisetzung das Wort zu ergreifen, denn:
"Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen."
(Albert Schweitzer)
Und dieses Denkmal können Sie mit Ihrer Trauerrede enthüllen.
Sprechen Sie darüber, was die verstorbene Person unvergessen macht: ihr Wirken, ihr Wesen, ihre Erfolge und Errungenschaften. Vielleicht hatte sie auch ein persönliches Lebensmotto? Oder sie hat einmal etwas zu Ihnen gesagt, das Sie besonders bewegt hat.
Zeichnen Sie mit Ihrer Trauerrede ein würdigendes Bild von dem verstorbenen Menschen, das allen, die Ihnen zuhören, in bester Erinnerung bleibt. Damit erweisen Sie nicht nur der verstorbenen Person "die letzte Ehre", sondern spenden auch den Hinterbliebenen mit Ihren Worten ein wenig Trost.
"So tönt kein Lied in kummervollen Stunden, als wenn der Freund das rechte Wort gefunden."
(Nikolaus Lenau)
Zugegeben, die rechten Worte für eine Trauerrede zu finden, ist ein Balanceakt. Denn der Schmerz der Hinterbliebenen darf durch Ihre Anteilnahme nicht verstärkt werden. Vielmehr geht es darum, den Angehörigen durch das Gefühl, in ihrer Trauer nicht allein zu sein, Kraft zu spenden.
Das gelingt Ihnen nur mit einer ehrlichen und einfühlsamen Trauerrede, die Ihre Achtung vor dem verstorbenen Menschen ausdrückt. Deshalb:
Übertreibungen, auch wenn sie gut gemeint sind, oder gar Unwahrheiten haben in Ihrer Rede anlässlich der Beerdigung, Trauerfeier oder Beisetzung nichts zu suchen. Sie werden dem verstorbenen Menschen damit nicht gerecht.
Schwammigen Formulierungen und Floskeln sind weder dazu geeignet, die verstorbene Person zu würdigen, noch erreichen Sie damit die Herzen der Angehörigen. Sich auf Allgemeinplätzen zu "tummeln", ist bei einer Trauerrede ein Affront.
Verwenden Sie in Ihrer Rede auch keine Aussagen wie "Die Zeit heilt alle Wunden". Das ist zu banal, um tröstend zu sein. Sie können den Hinterbliebenen jedoch Zuversicht spenden, indem Sie nicht nur über ihren schweren Verlust sprechen, sondern auch an die Freude erinnern, dass es diesen geliebten Menschen gegeben hat.
Oder, wie Johann Wolfgang von Goethe es sagte:
"Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren."