Alexandra Sievers
Rede gut. Alles gut.
 

Weihnachtsreden: Leise schnarcht das Publikum?

Keine Weihnachtsfeier im Betrieb, Verein oder Amt ohne die traditionelle Weihnachtsrede – sie gehört einfach dazu! Doch nicht immer ist es für das Publikum ein Vergnügen, wenn an dieser Tradition festgehalten wird, sondern mitunter ein unvermeidbares Übel.


Schade, denn gerade Weihnachtsansprachen sind dafür prädestiniert, das Wir-Gefühl zu stärken und für die gemeinsamen Ziele im kommenden Jahr zu motivieren. Und das gelingt Ihnen, wenn Sie bei Ihrer Rede auf der Weihnachtsfeier diese sieben Fehler vermeiden …



7 Fehler, mit denen Sie garantiert alle Stimmungslichter auslöschen


1. „Alle Jahre wieder“ das Gleiche

Selbst wenn Ihre Weihnachtsansprache im vergangenen Jahr gut angekommen ist: Hüten Sie sich davor, sie vor demselben Publikum in ähnlicher Form noch einmal zu halten.

 

Eintöpfe mögen aufgewärmt besser schmecken, doch für Ihre Weihnachtsrede brauchen Sie frische Zutaten, um Ihrem Publikum Appetit aufs Zuhören zu machen.


Lassen Sie sich deshalb etwas Neues einfallen. Überraschen Sie Ihr Publikum, um es in Ihren Bann zu ziehen.


2. Zu viel „ich“ – zu wenig „wir“

Ganz gleich, ob die Weihnachtsfeier im Rahmen Ihres Unternehmens, Ihres Vereins oder Ihrer Institution stattfindet: Es kommen immer Menschen zusammen, die in irgendeiner Weise miteinander verbunden sind. Und das heißt:


Das „Wir“ steht bei diesem Anlass im Vordergrund. Machen Sie das in Ihrer Rede deutlich, indem Sie mit dem Wörtchen „ich“ äußerst sparsam umgehen und davon berichten, was im zurückliegenden Jahr gemeinsam bewegt, geschafft, erreicht wurde und welche Pläne im neuen Jahr zusammen in Angriff genommen werden sollen.


3. Trockene Zahlen, Daten und Fakten

Eine Weihnachtsrede ist eine Festrede und kein nüchterner Jahresbericht. Mit einer mit Zahlen und Fakten gespickten Weihnachtsansprache blasen Sie im Handumdrehen alle Stimmungskerzen aus.


Sprechen Sie auf der Weihnachtsfeier besser von den Menschen, die hinter diesen Fakten stehen. Erzählen Sie die Geschichte, wie es zu diesen Zahlen kam.


Erzeugen Sie Bilder im Kopf, indem Sie anschaulich formulieren und Stilmittel wie Analogien und Vergleiche wählen.


4. Manöverkritik

Für ein Resümee, was sich alles nicht nach Wunsch entwickelt hat und welche Fehler gemacht wurden, ist Ihre Weihnachtsrede nicht das richtige Medium. 


Ebenso wenig sollten Sie Veränderungen ankündigen, die negative Folgen für Ihr Publikum haben können, wie etwa Umstrukturierungsmaßnahmen oder die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge.


Selbst wenn die zurückliegenden Monate turbulent waren: Blicken Sie so positiv wie möglich darauf zurück und erwähnen Sie lobend, was alles gut gelaufen ist.


5. Den Dank vergessen

Wenn etwas misslingt, neigen wir dazu, sofort nach den Schuldigen zu suchen. Verläuft etwas erfolgreich, nehmen wir das oft als viel zu selbstverständlich hin, anstatt uns vor Augen zu führen, wer dafür verantwortlich ist, und uns für das Engagement zu bedanken.


Gerade bei Ihrer Weihnachtsansprache ist der Dank jedoch einer der Kernpunkte Ihrer Rede. Bedanken Sie sich deshalb bei allen, denen Sie auch nur in irgendeiner Form danken können – und achten Sie unbedingt darauf, niemanden zu vergessen.


6. Lobhudelei

Sie gehören zu den Menschen, denen im Alltag selten ein Wort der Anerkennung oder des Lobes über die Lippen kommt? Dann bietet Ihnen Ihre Weihnachtsansprache eine gute Gelegenheit, das nachzuholen.


Doch übertreiben Sie dabei nicht! Wenn Sie zu dick auftragen, nimmt Ihnen das niemand ab und Sie verlieren Ihre Glaubwürdigkeit. Jeder Beitrag zum gemeinsam Erreichten verdient Dank. Doch würdigen Sie jede Leistung so, wie es ihr angemessen ist. Bleiben Sie stets ehrlich und authentisch!


7. Kein Ende finden

Weihnachtsfeiern können ganz unterschiedlich gestaltet sein: vom besinnlichen Beisammensein bis hin zur ausgelassenen Party ist alles möglich. Doch in jedem Fall gilt: Wer daran teilnimmt, ist gekommen, um zu feiern, und nicht, um schier endlose Reden zu hören.


Strapazieren Sie deshalb die Geduld Ihres Publikums nicht und fassen Sie sich kurz. Kommen Sie zum Schluss, wenn alles gesagt ist, was gesagt werden sollte. Und stimmen Sie mit Ihrem Abschlusssatz auf die Feier ein. Ihr Publikum wird es Ihnen mit Applaus danken.


Als Faustregel gilt: Ihre Rede zur Weihnachtsfeier sollte nicht wesentlich länger als etwa 10 Minuten sein.


Kontakt per E-Mail